Purpose vs. OKRs – ein Streitgespräch?

Einführung

In unserem Video haben wir die Konzepte von Purpose in der Holakratie und OKRs (Objectives and Key Results) miteinander verglichen. Beide Methoden haben ihre eigenen Ansätze und Vorteile, wenn es darum geht, Teams zu organisieren und Ziele zu setzen. Hier ist eine Zusammenfassung unserer Diskussion.

Purpose in der Holakratie

In der Holakratie wird der Purpose als zentraler Leitstern für jede Organisationseinheit betrachtet. Jeder Kreis innerhalb der Organisation hat einen eigenen Purpose, der hierarchisch aus dem übergeordneten Purpose abgeleitet wird. Dieser Purpose dient als Richtlinie für alle Entscheidungen und Handlungen innerhalb des Kreises. Er soll sicherstellen, dass alle Aktivitäten zur Erfüllung des übergeordneten Ziels beitragen.

Kernmerkmale des Purpose in der Holakratie:

  • Hierarchische Struktur: Jeder Kreis und jede Rolle hat einen spezifischen Purpose, der aus dem übergeordneten Purpose abgeleitet wird.
  • Fokus auf Handlungen: Der Purpose bestimmt, welche Handlungen notwendig sind, um das übergeordnete Ziel zu erreichen.
  • Flexibilität und Anpassung: Der Purpose kann angepasst werden, um auf Veränderungen in der Organisation oder im Umfeld zu reagieren.

OKRs (Objectives and Key Results)

OKRs sind ein Rahmenwerk zur Zielsetzung und Leistungsbewertung, das sowohl qualitative Ziele (Objectives) als auch quantitative Ergebnisse (Key Results) umfasst. Jedes Objective ist eine ambitionierte, qualitative Aussage, die durch spezifische, messbare Key Results unterstützt wird. OKRs werden regelmäßig überprüft und angepasst, um sicherzustellen, dass sie weiterhin relevant und erreichbar sind.

Kernmerkmale der OKRs:

  • Qualitative und quantitative Elemente: Die Kombination aus ambitionierten Zielen und messbaren Ergebnissen hilft, den Fortschritt klar zu verfolgen.
  • Regelmäßige Überprüfungen: OKRs werden typischerweise vierteljährlich überprüft und angepasst.
  • Transparenz und Alignment: OKRs fördern die Transparenz innerhalb der Organisation und helfen dabei, die Ausrichtung aller Teams auf gemeinsame Ziele sicherzustellen.

Vergleich der beiden Ansätze

1. Struktur und Hierarchie:

  • Holakratie: Der Purpose ist stark hierarchisch strukturiert. Jeder Kreis leitet seinen Purpose vom übergeordneten Purpose ab, was eine klare Linie von Zielen und Verantwortlichkeiten schafft.
  • OKRs: OKRs fördern ebenfalls eine klare Ausrichtung, jedoch auf eine stringentere Weise. Ziele und Key Results werden regelmäßig überprüft und können unabhängig voneinander angepasst werden.

2. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:

  • Holakratie: Der Purpose kann in der Governance des umgebenen Kreises angepasst werden.
  • OKRs: OKRs sind von Natur aus flexibel und werden regelmäßig überprüft, was eine schnelle Anpassung an Veränderungen ermöglicht.

3. Fokus und Priorisierung:

  • Holakratie: Der Purpose legt den Fokus auf langfristige Ziele und die kontinuierliche Ausrichtung der Handlungen darauf. Kurzfristigere Prioritätsentscheidungen werden in Strategien festgehalten.
  • OKRs: OKRs bieten eine präzisere Kurzfristigkeit durch regelmäßige Reviews und Anpassungen, was eine stärkere Fokussierung auf aktuelle Prioritäten ermöglicht.

4. Messbarkeit:

  • Holakratie: Der Erfolg wird durch spezifische Metriken und durch die Erfüllung des Purpose bewertet.
  • OKRs: Der Erfolg wird klar und messbar durch die Erreichung der definierten Key Results verfolgt.

Fazit

Beide Ansätze bieten wertvolle Werkzeuge zur Zielsetzung und Organisationsführung. Während der Purpose in der Holakratie eine klare, hierarchische Ausrichtung bietet, sorgen OKRs für Flexibilität und messbare Ergebnisse. Die Wahl zwischen diesen Methoden oder ihre Kombination kann je nach den spezifischen Bedürfnissen und Zielen der Organisation erfolgen.



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