Effektive Entscheidungsfindung

Entscheidungen sind der Kern jedes Unternehmens. Doch wie trifft man sie effizient? Wie kann man sicherstellen, dass sie gut durchdacht sind und nachhaltig wirken? In einem spannenden Podcast haben sich Björn und Ulrich über dieses Thema unterhalten. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem Gespräch zusammengefasst.

Wer sind Björn und Ulrich?

Björn arbeitet seit vielen Jahren als Holacracy- und Agile-Coach und beschäftigt sich intensiv mit Organisationsstrukturen. Ulrich ist Unternehmensberater mit einem Hintergrund in BWL und Philosophie und hat sich viel mit Entscheidungstheorie beschäftigt. Gemeinsam bringen sie unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Entscheidungsfindung ein.

Warum sind Entscheidungen so komplex?

In klassischen Organisationen trifft oft eine einzelne Person oder eine kleine Gruppe Entscheidungen für alle anderen. Doch moderne, selbstorganisierte Systeme setzen darauf, dass Entscheidungen dort getroffen werden, wo die Arbeit passiert. Das führt dazu, dass mehr Menschen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden müssen.

Problematisch ist dabei, dass unser Bildungssystem uns nicht darauf vorbereitet, Entscheidungen in Gruppen zu treffen. Oft fehlt es an Methoden und Strukturen, um effizient zu entscheiden, ohne dass endlose Meetings oder Unsicherheiten entstehen.

Holacracy und Soziokratie: Eine Lösung?

Björn und Ulrich diskutieren, dass moderne Organisationsformen wie Holacracy oder Soziokratie zumindest versuchen, Entscheidungsprozesse klar zu regeln. Holacracy beispielsweise nutzt einen integrativen Entscheidungsprozess für strukturelle Änderungen und einen konsultativen Prozess für operative Entscheidungen.

Doch auch das ist nicht perfekt. Ulrich kritisiert, dass solche Systeme oft eine „One-Size-Fits-All“-Lösung vorschreiben. Doch nicht jede Entscheidung ist gleich: Ein Budget zu verteilen erfordert eine andere Methode als eine schnelle operative Entscheidung im Tagesgeschäft.

Die fünf Entscheidungsarten

Um hier eine bessere Systematik zu schaffen, stellt Ulrich sein „Decisions about Decisions“ (DAD) Modell vor. Es unterscheidet fünf Arten von Entscheidungen:

  1. Einzelentscheidung – Eine Person entscheidet allein, ohne Rücksprache.
  2. Konsultative Einzelentscheidung – Eine Person entscheidet, holt aber vorher Meinungen ein.
  3. Operative Gruppenentscheidung – Eine Gruppe entscheidet gemeinsam über eine konkrete, oft wiederkehrende Frage.
  4. Konsultative Gruppenentscheidung – Eine Gruppe entscheidet, sammelt aber vorher Ideen und Argumente.
  5. Einheitsentscheid – Eine Entscheidung, bei der alle Beteiligten dem Ergebnis voll zustimmen müssen (Konsens).

Welche Methode die richtige ist, hängt von Faktoren wie Betroffenheit, Kopplung und Komplexität ab.

Wie hilft ein digitales Entscheidungstool?

Ulrich zeigt im Gespräch, wie man Entscheidungen mit einem digitalen Tool strukturiert treffen kann. Damit lassen sich Methoden und Abstimmungsverfahren festlegen, um das optimale Entscheidungsverfahren für die jeweilige Situation zu nutzen. Gerade in Unternehmen, die viele Entscheidungen treffen müssen, kann das enorm helfen, Effizienz und Transparenz zu steigern.

Im zweiten Video stellt Ulrich den SolutionFinder vor, ein Tool zur asynchronen Entscheidungsfindung. Er zeigt, wie man eine Entscheidung ohne Meetings strukturiert treffen kann, indem man das Tool nutzt, um Vorschläge zu sammeln, Alternativen zu bewerten und am Ende eine klare Entscheidung zu haben. Dabei erklärt er die verschiedenen Möglichkeiten zur Beteiligung – ob offen für alle oder nur für eingeladene Personen – und zeigt, wie Abstimmungen mit unterschiedlichen Bewertungsmethoden funktionieren. Am Beispiel eines echten Entscheidungsprozesses mit Björn demonstriert er, wie das Tool hilft, effizient und transparent zu einem Ergebnis zu kommen.

Fazit: Bewusst entscheiden

Der zentrale Punkt des Gesprächs ist, dass Entscheidungen nicht einfach „passieren“ sollten. Unternehmen brauchen Methoden und Strukturen, um bewusste, durchdachte und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Björn und Ulrich sind sich einig: Ein erster Schritt ist es, sich der eigenen Entscheidungsprozesse bewusst zu werden und darüber nachzudenken, wie man sie verbessern kann.

Wer das Thema weiter vertiefen möchte, kann sich das Entscheidungstool von Ulrich anschauen oder Methoden wie Holacracy und Soziokratie weiter erforschen. Klar ist: Gute Entscheidungen sind kein Zufall!


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