Einsatz und Erklärung der Language of Spaces (LoS)

Autor: Björn Schneider

Zusammenfassung:

Einführung

Das Modell der Language of Spaces bietet eine differenzierte und ganzheitliche Betrachtung der Zusammenarbeit. Es besteht aus vier Räumen, nämlich dem operativen Raum, dem Governance Raum, dem Beziehungsraum und dem individuellen Raum. Jeder Raum hat seine eigenen Bedeutungen, Zielsetzungen und Spielregeln. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit diesem Modell beschäftigen und seine Anwendungsmöglichkeiten für eine effektive Zusammenarbeit erkunden.

Die vier Räume der Language of Spaces

Die Language of Spaces unterscheidet vier Räume, die jeweils verschiedene Aspekte der Zusammenarbeit repräsentieren:

Der operative Raum

Der operative Raum ist der Ort, an dem die eigentliche Wertearbeit einer Organisation stattfindet. Hier geht es darum, die Arbeit effizient und effektiv zu erledigen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Spannungen können entstehen, wenn unterschiedliche Rollen unterschiedliche Ziele verfolgen oder wenn Erwartungen an die Arbeitsergebnisse nicht übereinstimmen. Um diese Spannungen zu lösen, sind offene Kommunikation und klare Vorgehensweisen erforderlich.

Der Governance Raum

Der Governance Raum regelt die Struktur und die Spielregeln in einer Organisation. Hier werden Zuständigkeiten, Erwartungen an Rollen und die Organisationsstruktur festgelegt. Spannungen können auftreten, wenn unterschiedliche Vorstellungen über Rollenverantwortlichkeiten und die Organisationsstruktur bestehen. Die Entscheidungsfindung und die Gestaltung des Governance Raums erfolgen in der Holakratie in Gruppenentscheidungen im Governance Meeting. Hier werden Regeln und Prinzipien angewandt, um eine effektive Organisationsstruktur zu schaffen.

Der Beziehungsraum

Der Beziehungsraum betrifft die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Art und Weise, wie Menschen miteinander auskommen und zusammenarbeiten. Eine gute Beziehung zwischen den Menschen ist entscheidend für eine effektive Zusammenarbeit. Konflikte oder Spannungen in den Beziehungen können sich negativ auf die Zusammenarbeit auswirken. Hier sind Methoden wie Gewaltfreie Kommunikation oder Meta Relating Practices hilfreich, um Konflikte zu klären und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Der individuelle Raum

Der individuelle Raum konzentriert sich auf die Bedürfnisse und Ziele jedes Einzelnen. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse, die mit den Zielen der Organisation in Einklang gebracht werden müssen. Spannungen können entstehen, wenn persönliche Ziele und organisatorische Ziele nicht übereinstimmen. Hier geht es darum, dass Menschen sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst werden, daran arbeiten können und die Möglichkeit haben, ihre Arbeitsumgebung entsprechend anzupassen.

Die Abhängigkeiten zwischen den Räumen

Die vier Räume der Language of Spaces stehen in Abhängigkeit zueinander. Spannungen oder Probleme in einem Raum können Auswirkungen auf die anderen Räume haben.

Spannungen im operativen Raum können sich z.B. auf den Governance Raum auswirken, da unterschiedliche Ziele und Erwartungen an die Arbeitsergebnisse bestehen können. Wenn beispielsweise Rollen unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Purpose haben oder ihre Aufgaben nicht klar definiert sind, kann dies zu Konflikten führen.

Unbearbeitete Spannungen im Beziehungsraum können sich negativ auf die Zusammenarbeit im operativen Raum auswirken. Konflikte oder ungelöste Probleme zwischen den Menschen können die Kommunikation und das Arbeitsklima beeinträchtigen. Es ist wichtig, Methoden und Regeln zur Konfliktlösung und Förderung einer positiven Arbeitsatmosphäre zu entwickeln.

Im individuellen Raum können persönliche Bedürfnisse und Ziele zu Spannungen führen, wenn sie nicht mit den Zielen der Organisation in Einklang gebracht werden können. Wenn Mitarbeitende sich überfordert fühlen, unzufrieden sind oder ihre Ziele nicht erreichen, kann dies ihre Leistung und Motivation beeinträchtigen. Eine offene Kommunikation und die Möglichkeit, individuelle Bedürfnisse anzusprechen und anzupassen, sind hier entscheidend.

Das Modell der Language of Spaces ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der Zusammenarbeit, indem es die verschiedenen Räume und ihre Abhängigkeiten berücksichtigt. Es bietet Spielregeln, Methoden und Strukturen, um Spannungen zu lösen und eine effektive Zusammenarbeit zu fördern. Durch ein tieferes Verständnis der Räume und ihrer Wechselwirkungen können Organisationen und Menschen ihre Zusammenarbeit weiter verbessern und ihren Zweck bestmöglich erreichen.