Nondualität und Holakratie

Im ersten Teil gebe ich eine kurze Einführung in die Kernelemente der Holakratie:

Im zweiten Teil nehmen wir uns dann einige Elemente der Holakratie vor und betrachten sie im Licht der Nondualität:

Hier eine Zusammenfassung unserer Unterhaltung, die viele interessante Einsichten geboten hat.

Der Purpose in Holakratie und Nondualität

Zu Beginn unserer Diskussion stellten wir fest, dass der Purpose einer Organisation oder Rolle oft als Zustand verstanden wird, den es in der Zukunft zu erreichen gilt. Im Kontext der Nondualität könnte dies zunächst als Widerspruch erscheinen, da es suggeriert, dass Ziele und Purposes in einer von spontaner Entfaltung geprägten Existenz keine Rolle spielen. Jedoch klärten wir auf, dass Nondualität nicht das Fehlen von Zielen oder Purposes bedeutet, sondern vielmehr eine organische Entwicklung, in der Ziele und Purposes natürlich entstehen und verfolgt werden.

Spannungen und Handlungen

Ein Kernthema in der Holakratie sind die sogenannten Spannungen, die zwischen dem aktuellen Zustand und einem potenziellen, durch den Purpose definierten Zukunftszustand entstehen. Diese Spannungen motivieren zu Aktionen, die eigenverantwortlich angegangen werden sollten. Im Lichte der Nondualität werden solche Spannungen und die daraus resultierenden Handlungen als Teil der natürlichen Entfaltung gesehen, ohne dass sie überbewertet oder zu ernst genommen werden.

Zeit und Wirklichkeit

Ein weiterer interessanter Punkt unserer Diskussion war die Betrachtung von Zeit und Wirklichkeit. Obwohl wir im Alltag Zeit als linear und Ziele als zukünftige Punkte betrachten, bietet die Nondualität eine Perspektive, in der alles immer im Jetzt geschieht. Diese Sichtweise kann zu einem entspannteren Umgang mit Zielen, Spannungen und dem eigenen Handeln führen, da das Bewusstsein für das Spiel des Lebens geschärft wird.

Persönlicher Purpose

Die Frage nach dem persönlichen Purpose, also dem individuellen Beitrag zur Welt oder zur Organisation, wurde ebenfalls angesprochen. Während der organisationale Purpose oft klar definiert ist, kann der persönliche Purpose variieren und ist eng mit den eigenen Fähigkeiten und Neigungen verbunden. Eine Übereinstimmung zwischen persönlichem und organisationalem Purpose kann besonders motivierend wirken.

Holakratie in der Praxis

Abschließend diskutierten wir die praktische Anwendung der Holakratie und wie sie durch ein Verständnis der Nondualität unterstützt werden kann. In holakratisch organisierten Meetings zeigt sich oft, dass die Herausforderung weniger in der Struktur der Holakratie selbst liegt, sondern vielmehr in der Überwindung sozialer Konditionierungen und Ängste. Ein nondualistisches Verständnis kann hier zu mehr Offenheit, Authentizität und letztlich zu einer effektiveren Zusammenarbeit führen.

Zusammenfassend bietet unsere Diskussion über Holakratie und Nondualität wertvolle Einsichten für Organisationen und Individuen, die nach einem harmonischeren und effektiveren Miteinander streben. Durch ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Prinzipien können wir lernen, sowohl persönliche als auch organisationale Ziele auf natürliche und weniger konfliktbehaftete Weise zu verfolgen.


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